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Heute bin ich Samba

8
Tragikomödie

Mit Heute bin ich Samba bringt das Erfolgsduo von Ziemlich beste Freunde Éric Toledano und Olivier Nakache den nächsten Hit ins Kino.

Gesellschaftskritisch und doch humorvoll erzählen sie die Geschichte des Flüchtlings Samba und wie er versucht, in Frankreich eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Dabei trifft er auf Alice, die sich nach einem Burn-Out als Sozialarbeiterin engagiert und so einiges falsch macht. Bei dem Drehbuch von Heute bin ich Samba ließen sich Toledano und Nakache von dem Roman von Delphine Coulin Samba pour la France inspirieren und besetzten die Hauptrolle mit Omar Sy, bekannt aus Ziemlich beste Freunde. Samba (Omar Sy) reist illegal von Senegal nach Frankreich, trotz einiger Aushilfsjobs bekommt er keine Aufenthaltserlaubnis und landet in der Aufschubhaft.

Dort hofft er auf Hilfe von Alice (Charlotte Gainsbourg), der etwas unbeholfenen Sozialarbeiterin. Alice wird unterstützt von Manu (Izia Higelin), einer routinierten Helferin, die sie immer wieder darauf hinweist wie wichtig Distanz zu den Flüchtlingen sei. Doch bereits beim ersten Treffen mit Samba gibt sie ihm ihre Telefonnummer. Auch Samba bekommt Unterstützung durch den „Brasilianer“ Wilson (Tahar Rahim), der ebenfalls immer auf der Suche nach dem nächsten Minijob ist. Alice geht Sambas Geschichte ans Herz und sie kommen sich langsam näher. Die Beziehung tut beiden gut und sie helfen einander (wieder) Fuß zu fassen.

 

Das Regieduo bringt zwei extrem unterschiedliche Welten zusammen. Einerseits die Situation der Flüchtlinge in Frankreich, welche teils klischeehaft in Szene gesetzt wird (Hilfskellner, Straßenstrich) und andererseits das Problem der Oberschicht mit Burn-Out und Flucht aus dem stressigen Berufsleben. Wenn Samba auf Alice trifft, überschneiden sich diese Welten und münden in eine romantische Beziehung, in der sich die zwei unterschiedlichen Charaktere helfen sollen.

Omar Sy ist das Herz des Films und überzeugt mit einer scherzhaften wie auch sensiblen Darstellung. Aber auch Charlotte Gainsbourg spielt Alice mit ihrer zerbrechlichen, wie unbeholfenen Art glaubwürdig, auch wenn man erst relativ spät erfährt, warum sie so zurückhaltend und Sozialarbeiterin auf Zeit ist. Die Verständigungsprobleme zwischen den beiden lockern die ernsten Gespräche auf und sorgen für humoristische Momente in denen Alice dem Zuschauer etwas nahbarer wird. Die Figuren von Manu und Wilson sorgen, neben der schwierigen Situation der Flüchtlinge, für das nötige Chaos, die Lebensfreude und geben der Geschichte eine nötige Leichtigkeit.

Manche Szenen sind dramaturgisch leider etwas schleppend und das Ende ist ziemlich abrupt. Mit Heute bin ich Samba können Toledano und Nakache an bisherige Erfolge anknüpfen, nicht zuletzt dank der überzeugenden Schauspieler. Ein Film für all jene, die eine romantische Komödie sehen möchten – mit einem Hauch Gesellschaftskritik.

Regie und Drehbuch: Éric Toledano, Olivier Nakache, Darsteller: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izia Higelin, Isaka Sawadogo, Hélène Vincent, Filmlänge: 118 Minuten, Kinostart: 27.02.15, www.samba.senator.de