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Vague – Tempdays (EP)

8
New Wave Psych-Pop

Vague, eine junge Wiener Band, zeigt sich auf ihrer EP Tempdays weniger melodie- als vielmehr gitarrenverliebt: Stimme sowie besagtes Instrument tragen beinahe jedes der fünf Stücke, die das Kurzformat ausmacht.

Schrammelrock klingt zu stark und wohl zu dick aufgetragen für das, was Vague uns bieten – auch wenn man gleich zu Beginn beim Stück Nothing again unvermittelt nicht umhinkommen wird, sich an den frühen Robert Smith zu erinnern. Ein bisschen Cure ist hier also schon dabei, auch Joy Division, möchte man meinen.

Ein Revival der late 80ies/early 90ies also? Nun, nicht ganz. Vague verpacken gekonnt Postpunk-Klänge in einen beinahe nebelverhangenen Vorhang, der im Zusammenspiel des mehrstimmigen, entrückt-verzerrten Gitarrenklangs aufgespannt wird. Leichtfüßig kommen die fünf Tracks einem entgegen, die Balance zwischen artsy Nonchalance und I couldn’t care less-Attitüde gelingt eins ums andre Mal: Vain City plätschert so easy dahin, dass man schnell hineinkippt, Black Sheep tritt wieder zurück und besticht mit dunkler Stimmlage und prasselndem Drumset.

Beinahe sanft lässt einen Space Addict an eine knarzende Bowie-Interpretation denken, bis schließlich Take it still mit stark zurückgenommenem Tempo die EP entschwinden lässt. Beiläufig, lässig und ein heißer Geheimtipp der neuen Wiener Szenemusik. Wir freuen uns auf mehr.

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