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Léyya: Das Electro-Duo aus Oberösterreich

Wer waren noch einmal Portishead? Achja, das sind die, die so ähnlich wie Léyya klingen. Oder umgekehrt? Léyya wie Portishead? Auch egal. 

Die zweiköpfige Formation aus Oberösterreich sorgt momentan für einige Furore in der heimischen elektronischen Musikszene: Marco Kleebauer gibt die Struktur vor, baut ein Klangschloss aus brachialen, harten, kantigen Bausteinen und darauf legt dann – feenhaft – Sophie Lindinger ihre Stimme. Das geht genauso gut zusammen, wie es klingt.

Jedenfalls wollen sie keinen Pop machen: Was schon da ist, ist ihnen zu langweilig. Oder vielleicht gar nicht einmal zu langweilig, aber zu wenig abgegrenzt von dem, wo sie hinwollen, in den Graubereich. Ein neues Territorium, das sich Versatzstücke aus den verschiedensten Genres zusammensucht und sich genau deshalb musikalisch nicht punktuell verorten lässt.

Flöte, Klavier und Gitarre hat Sophie Lindinger schon früh kennengelernt, mit drei Jahren besuchte sie bereits die Musikschule. Eferding in Oberösterreich hat den beiden Musikern damals eine eher überschaubare Szene geboten, im zarten Teenie-Alter fanden dann die ersten gemeinsamen Konzerte statt – bzw. hat Sophie ihre selbstgeschriebenen Songs von Marco auf der Gitarre begleiten lassen. Das Singer-Songwriterding hat sie durch, so Sophie, nun widmet sie ihre musikalische Energie rein und unumwunden ihrem neuen Projekt Léyya. Marco Kleebauer wiederum hat sich erst zur Elektronik hin entwickelt, nachdem Radiohead und generell die gitarrenlastige Musik bei ihm ausgedient hatten. Dass auch Flying Lotus eine wichtige Inspirationsquelle war und ihn eigentlich sein Vater darauf gebracht hat, erzählt Marco uns nebenbei. Neben Léyya legt er auch hin und wieder selbst auf und bastelt an Soloprojekten, die dann oftmals auch gerne abrutschen ins breite Spektrum der Experimentalmusik.

Die EP Drowning in Youth ist nun – Mitte November – als Vorbote zum Album, das nächstes Jahr erscheinen soll, herausgekommen. Fünf Tracks finden wir hier, wobei man dazusagen muss, dass ein Stück, Wolves gleich zweimal geremixed (einmal von niemand geringerem als unserem momentan liebsten Elektro-Wunderkind Wandl) draufgepackt wurde. Ein schönes Debütstück, das beweist, dass Léyya ihren Vorsätzen nachgekommen sind: Die Mischung aus experimentellen Klangversätzen, zerbrochenen Soundfragmenten und nichtsdestotrotz melodischer Zusammenführung der einzelnen Stücke bietet einen gelungenen Einblick in die Kreativität dieser beiden jungen Künstler.