Beatsteaks-©-2012-Alexander-Blach

Die Beatsteaks live in der Arena und im Gasometer in Wien

Zwei Tage bei den Beatsteaks in Wien oder von den Vorteilen eines ausverkauften Konzerts und wie man sich den Titel Gentlemen of the Year verdient.

Hurra, die Beatsteaks endlich wieder auf Tour – verdammt, die Show im Gasometer schneller ausverkauft als Fan „Arnim Teutoburg-Weiß“ kreischen kann.  Aber der sympathische Punk-Rocker ansich schaut ja auf seine Anhängerschaft und schiebt kurzer Hand eine Zusatzshow am Vortag ein. Im vergleichsweise intimen Rahmen der Arena Wien meint Sänger Arnim selbst „Wir alle wissen, das hier ist die eigentliche Show!“. Dem werden alle Anwesenden nur zustimmen, Tag 1 in Wien war definitiv eines der Konzerthighlights des Jahres und das hatte viele Gründe.

Zu Beginn – Supportband Bilderbuch, die wie gewohnt eine 1A Show hinlegen und mit Kopf ab zwei sensationelle Konzertabende einläuten. Auch Plansch, Feinste Seide und Maschin (wie viele Hits haben die Jungs eigentlich schon?!) werden von zahlreich Anwesenden Bilderbuch- und sichtlich positiv überraschten Beatsteaks-Fans bejubelt, bevor die Bühne für den Hauptact geräumt wird. Und soviel vorweg – so euphorisch hat man ein Wiener Publikum selten gesehen.

Die Herren von den Beatsteaks rocken sich durch das letzte Jahrzehnt ihrer größten Hits. Das der Frontman wegen einer Knieverletzung (Meniskusriss) eigentlich etwas angeschlagen war, merkt man nicht. Tanzeinlagen gibt es zwar weniger als gewöhnlich, aber auf den Hüftschwung musste der Fans dann nicht verzichten. Von Hand In Hand über I Don’t Care As Long As You Sing bis zum 2014 veröffentlichten Gentleman Of The Year, die kollektiv zu Teenagern mutierte Arena rockt begeistert mit, setzt sich auf Anweisung brav auf den Boden, springt ausgelassen im Kreis, grölt sich die Seele aus dem Leib. Band und Publikum heizen sich gegenseitig ein und so scheint es, dass das Konzert auch für die Beatsteaks ein ganz besonderes ist. Die Stimmung des kleinen, feinen Zusatzgigs mit seinen drei Zugaben (nein nicht drei Nummern, drei mal wieder zurück auf die Bühne) zu übertreffen scheint nahezu unmöglich, vor allem angesichts der Atmosphäre, die die Arena dem Gasometer schon deutlich voraus hat.

Aber wie übertrifft man drei Zugaben? Richtig, mit vier Zugaben! Stimmung, gute Laune, Bühnenshow, Bands (Bilderbuch selbstverständlich wieder mit dabei, sowie auch die gesamte Tour – und das als Österreichische Band) und Setlist halten dann  im Gasometer locker mit dem Vortag mit, eine Zugabe mehr und Arena-Flair heben sich gegenseitig auf und so sind wohl alle Wiener Beatsteaks-Hörer auf ihre Kosten gekommen, egal bei welchem der beiden Konzerte. Beschwert hat sich jedenfalls keiner, beide Abende enden mit durch die Bank strahlenden Gesichtern, Begeisterung, großer (teils neuentdeckter) Fanliebe und ein bisschen Festivalstimmung im November.