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Interview mit Olympique (Teil 1)

Nachdem wir bei einer exklusiven Listening-Session im Supersense im zweiten Wiener Bezirk teilnehmen und erste Klänge des neuen Albums vernehmen durften, haben wir uns mit Leo, Bassist und Pianist von Olympique, getroffen, um mit ihm über eine ins Rollen kommende Musikkarriere, lange Zugfahrten zwischen Salzburg und Wien und seine momentane Lieblingsmusik zu sprechen.

pressplay: Ihr habt am 15. 10. eine Fm4-Radiosession gespielt – wie war’s?

Leo: Es war eine tolle Erfahrung. Einmal zwar etwas ganz anderes, weil es wieder mehr den Charakter einer Aufnahme-Session hatte – ähnlich wie im Supersense – das Publikum ist noch dazu gesessen, was dem ganzen eine eigene Atmosphäre gegeben hat.

Ihr scheint momentan in allen Medien omnipräsent zu sein – war dieser schlagartige Auftritt im Musikherbst 2014 schon lange so geplant, mit all den special gigs, dem Albumrelease bzw. der Release-Party?

Leo: Ja, es ist momentan wirklich wahnsinnig. Im positiven Sinne. Wir haben das aber wirklich schon lange geplant, auch die Tour im Februar/März des kommenden Jahres ist schon lange durchdacht. Eigentlich wundere ich mich manchmal noch über das Interesse der Leute, wir können es beinahe noch nicht ganz so schätzen, was alles passiert – die ganzen Interviews, Auftritte, etc. Dabei ist es so, dass wir natürlich extrem Bock haben, zu spielen und aufzutreten, wann immer wir können!

… eure Release-Show zum Album am 14. 11. im Leopold war ja innerhalb einiger Stunden ausverkauft, richtig?

Leo: Ja genau, nach 18 Stunden war sie ausverkauft – das war ja unglaublich. Wir haben noch im Vorfeld darüber gesprochen, zu hoffen, alle Tickets loszuwerden und dann wurde ich am nächsten Tag angerufen, dass die Show tatsächlich ausverkauft ist. Was mich total freut, nur leider habe ich verpeilt, das meinem ganzen Freundeskreis mitzuteilen, die muss ich jetzt wohl alle noch auf die Gästeliste bringen (lacht). Wir freuen uns einfach extrem darüber, dass so ein Interesse an unserer Musik herrscht.

Und wie war euer Sommer? In Vorbereitung auf diese stressige Zeit jetzt? Habt ihr viel gespielt?

Leo: Nein, gar nicht so viel gespielt – der Sommer war für mich extrem intensiv. Ich habe viel selbstständig als Illustrator gearbeitet, habe das ganze artwork vorbereitet, natürlich viel geprobt… eigentlich hatte ich keinen Sommer! Ich war drei Monate sieben Tage die Woche beschäftigt.

… nur am Frequency seid ihr dann noch schnell als Opening-Act eingesprungen!

Leo: Ja, da haben wir zuvor die Warm up-Tour gespielt, gemeinsam mit dem Make Makes, mit denen wir sehr gut befreundet sind. Da hat alles gepasst, wir haben uns sehr gut verstanden, haben dann auch noch ziemlich lange gefeiert in Wien nach dem Auftritt – doch dann wurden wir am nächsten Tag um neun Uhr geweckt und gefragt: Hättet ihr Bock, heute die Frequency Main Stage zu eröffnen? Naja, was soll man da antworten, außer – her mit einem Kaffee (lacht)!

Es war eine wahnsinnig tolle Erfahrung, auf so einer riesigen Bühne zu stehen. Und festzustellen, dass wir das können! Also natürlich kann man sich immer weiter verbessern – aber bei uns schlagen solche Momente eigentlich immer sofort in Motivation um. Also wir denken uns dann, dass wir es einfach schaffen wollen, den Bereich vor der Bühne im nächsten Jahr zu füllen. Das ist auch beim Album so: Wir hören zwar die Fehler, aber das schlägt dann nicht in Frust um, sondern in Motivation. Wir gehen kritisch mit unserer Arbeit um und motivieren uns mit dem Gedanken daran, wo wir nächstes Jahr zu diesem Zeitpunkt stehen wollen.

Wie lange spielt ihr schon gemeinsam? Ihr habt ja auch schon eine Namensänderung hinter euch – von „Sequence of Tenses“ zu „Olympique“.

Leo: Ja, das ist ein bisschen schwer zu sagen. Anfangs waren wir wirklich nur eine einfache Schülerband, wir haben gerne gemeinsam Musik gemacht und sind gerne gratis zu Bällen gegangen (lacht), da hat sich das ganz gut ergeben. 2009 hatten wir dann plötzlich die Möglichkeit, in London aufzutreten – das soll jetzt nicht so hochtrabend klingen, wie es sich anhört, es war im Endeffekt auch keine große Sache – und dort war es irgendwie komisch. Wir sind draufgekommen, dass, wenn wir es wirklich machen wollen, wir jetzt wirklich ernsthaft beginnen müssen. Deshalb würde ich sagen, dass es uns als Band wirklich seit 2009 gibt, wir haben dann auch eine EP aufgenommen, aber das war eigentlich alles Teil des Prozesses, der uns jetzt zum Album geführt hat. Eben, seit 2009 versuchen wir, das ernsthaft und mit Plan dahinter zu betreiben.

Also Fabian, Nino und du von Beginn an?

Leo: Wir drei gemeinsam haben 2009 beschlossen, es ernsthaft anzugehen, ja. Wir holen uns jetzt manchmal bei Live-Auftritten, wie eben auch im Supersense kürzlich, einen weiteren Gitarristen dazu, aber im Studio sind wir nur zu dritt, haben das Album auch nur zu dritt aufgenommen. Wir spielen schon so lange zusammen, haben schon so viele Auftritte gespielt, die wir vorher nicht geprobt haben – was uns so stark zusammengeschweißt hat, weil wir jeden Fehler sofort gegenseitig korrigieren mussten. Wir verstehen uns musikalisch noch einmal viel besser, als wir uns freundschaftlich verstehen. Auch wenn wir privat Stress haben, sobald wir im Studio sind, harmonieren wir sehr gut. Es gab noch nie einen Punkt, wenn jemand etwas gemacht hat, wo sich ein anderer denkt, dass das jetzt nicht zu dem Song passt. Wir haben da alle drei dieselbe Vorstellung, wie es klingen soll – was wir natürlich auch nicht ändern wollen, weil es so gut funktioniert. Natürlich kann es sein, dass wir einmal sagen werden, wir brauchen einen vierten Mann für die bessere Stimmung dazu, aber momentan nicht.

… das war der erste Teil des Interviews. Morgen gibt es auf pressplay Leos Antworten zur Ausbildung der Musiker, bis hin zur Zukunft der Band.