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Among the Living

2
Horror

Dem französischem Regie-Duo Alexandre Bustillo und Julien Maury widmete das /slash Filmfestival dieses Jahr eine Retrospektive, zeitgleich mit der Ausstrahlung ihres neuesten Werks Among the Living (Aux yeux des vivants), und setzte damit die Erwartungen hoch an. Ob diese erfüllt werden konnten bleibt fragwürdig.

Die Geschichte dreht sich um drei junge Knaben (Théo Fernandez, Zacharie Chasseriaud & Damien Ferdel) die sich vor Sommerbeginn noch ein mal vorzeitig aus der Schule schleichen, um auf einem verlassenen Filmstudio Unfug zu treiben. Dort werden sie jedoch Zeugen der Entführung einer Frau durch einen maskierten Unbekannten. Sie wagen einen Rettungsversuch, ziehen dabei aber den Zorn des Maskenmannes auf sich.

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Hierbei sind die ruhigen Momente vor der obligatorischen Jagd des Kidnappers nach den neugierigen Kindern noch die interessantesten Teile des Filmes. Kinder und Tiere sollen ja Gift für viele Filmdrehs sein – jedoch diese drei Buben sind authentisch in ihren Rollen als vorpubertäre Unruhestifter. Danach fangen die Probleme an. Eine Handlung nach Schema 27b des Genres. Übermäßig konventionell aufgebaute Mordszenen die durch ihre stereotype Dramaturgie weder das Bedürfnis nach Spannung oder zumindest Splatter-Exploitation befriedigen können. Ein verhüllter Mörder, der selbst nach seiner Enthüllung kaum Schrecken verbreitet, sondern mehr verwirrt mit seinem Gehabe. Die Erklärungen kommen zu spät und überraschen auch wenig, jedoch darf man hier nicht zu viel verraten. Manch einem mag es ja gefallen können.

Es gibt Lichtblitze in denen doch Spannung aufkommt, aber es bleibt schwer sie dem Among the Living groß anzurechnen, wenn sie in einem Meer der Entgleisungen schwimmen. Ganz genau scheint sich der Film auch nicht einordnen zu wollen. So bleibt es eine Mischung aus Monster-Horror und dramaturgisch konventionellem Slasher – wie schon erwähnt jedoch ohne explizite Gewalt – mit einer winzigen Prise Sozialkritik. Die einzelnen Versatzstücke aus denen sich der Film konstruiert sind jedoch weder energisch genug ausgeführt noch variiert oder aufgefrischt, was einfach nur in Mittelmäßigkeit endet. Und Mittelmäßigkeit ist der Tod der Unterhaltung.

Regie: Alexandre Bustillo, Julien Maury, Drehbuch: Alexandre Bustillo, Julien Maury, Darsteller: Anne Marivin, Théo Fernandez, Francis Renaud, Zacharie Chasseriaud, u.a., Filmlänge: 87 Minuten, gezeigt im Rahmen des /slash Filmfestival 2014