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Kinostarts der Woche

Jugendliche in einem gigantischen Labyrinth, mutierte Schildkröten auf der Suche nach Pizza, der erste Medienkrieg der Geschichte und mittendrin John Ford. Die Kinostarts der Woche.

Die Viennale wirft schon in dieser Woche ihren ersten Schatten, traditionell mit einer schon den Vorgeschmack der Cineasten treffenden Retrospektive in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum. Diesmal wird niemand anderes als Western-Regisseur-Legende John Ford mit einer gewaltigen Bandbreite seiner Filme gewürdigt, Fans und Neugierige dürfen sich dabei auf Werke wie Stagecoach, The Man Who Shot Liberty Valance und My Darling Clementine freuen. (Hier der Link zum Filmmuseum und zur kompletten Auflistung)

Nicht minder eindrucksvoll darf auch das Metro Kino seine Rückkehr verkünden, es wurde ja in den vergangenen Monaten bzw. Jahren aufwändig renoviert. Mit neuem Namen (Metro Kinokulturhaus), einem renoviertem sowie einem neuen Kinosaal sowie der grandiosen Filmschau Krieg der Bilder – Der erste Weltkrieg als erster Medienkrieg der Geschichte (in zwei Teilen, Link zum Programm) meldest sich eines der schönsten Kinos Österreichs auf der Bildfläche zurück.

Auch knapp aus der Vergessenheit aufgetaucht sind die Teenage Mutant Ninja Turtles – und zwar vollanimiert, produziert von Michael Bay und mit Megan Fox als rasende Reporterin/filmisches Lustobjekt April O’Neal. Regisseur Jonathan Liebesman hat ja mit vorangegangen Werke wie The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning und Wrath of the Titans beweisen, das imposante Action ohne allzu weitreichenden Tiefgang oft leicht auf die Leinwand zu transportieren ist, bald kann man sich auch in heimischen Kinos davon überzeugen.

An dystopischer Jugendliteratur bzw. deren filmische Umsetzung mangelt es zur Zeit wohl kaum – da scheint es umso verwunderlicher, das sich auf dem doch recht breit getretenen Feld ein neuer Anwärter auf klingende Kinokassen und potentiell weitreichende Franchise-Etablierung zeigt. In Maze Runner: Die Auserwählten im Labyrinth werden von Gedächtnisverlust geplagte Jugendliche in einem weitreichenden, von Monstern heimgesuchten Labyrinth eingesperrt, eine Mischung aus Herr der Fliegen und Tribute von Panem soll den geneigten Zuseher hier erwarten.

Ein japanisches Drama, überhäuft mit diversen Auszeichnungen und wirklichem Tiefgang stellt Wie der Vater, so der Sohn dar. Eine folgenschwere Verwechslung stellt Protagonisten Ryota Nonomiya vor eine schwierige Entscheidung und zugleich tiefgreifende Sinnfindung: Sein mittlerweile sechsjähriger Sohn stellt sich als Sprössling eines anderen Vaters heraus, im Krankenhaus wurden die Kleinkinder vertauscht. Schwieriger Stoff, toll gespielt und sicherlich auch zum Nachdenken anregend.

Zwei Komödien sorgen für Unterhaltung der anderen Art: In Wie in alten Zeiten geben Pierce Brosnan und Emma Thompson ein liebenswertes, aber von einander getrenntes Pärchen zum Besten, das nach einer beide betreffenden Betrugsnummer samt drohenden finanziellen Ruin an der Côte d’Azur für geordnete Verhältnisse sorgen muss. Nicht minder unterhaltsam gibt sich die Mundart-Komödie Winterkartoffelknödel, in der schwarzhumorigst in der Provinz ermittelt wird – auf Romanvorlage von Rita Falk übrigens (Dampfnudelblues).

Auch in mehr oder minder idyllische Landschaften, fernab vom hektischen Treiben der Großstadt, zieht es Robert Downey Jr. in Der Richter, der sowohl in der Rolle des Anwalts als auch der des Sohnes erneut in das Leben von Vater Robert Duvall tritt – ein Mordverdacht verschlimmbessert hier natürlich einiges, zumindest schon mal dramaturgisch. Hochkarätig besetzt und sicherlich ebenso gespielt.