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Kick Ass 2

8
Comic-Verfilmung

Superhelden müssen auch mal eine Pause machen – aber was passiert, wenn der Alltag den Superleben einholt? Kick Ass 2 versucht darauf eine Antwort zu finden, mit der aus dem ersten Teil gewohnten Mischung aus Humor und Action. Dave (Aaron Taylor Johnson) langweilt sich. Seine Tage als Kick Ass sind vorerst vorbei und auch der Kontakt zu Hitgirl (Chloe Grace Moretz) ist abgebrochen, nachdem sie jetzt bei Polizist Marcus (Morris Chestnut) ein normales Leben führt. Als sich aber die Berichte von selbsternannten Vigilantes mehren, beschließt Dave, Hitgirl um ein Comeback zu bitten. Nur um daraufhin verblüfft festzustellen, dass sie keineswegs mit dem Training aufgehört hat. Doch trotz aller Verbündungsversuche bleibt Mindy eine Einzelgängerin. Kick Ass sucht daraufhin bei den anderen selbsternannten Superhelden nach Unterstützung. Diese sind ein bunter Haufen und werden von Colonel Stars and Stripes (Jim Carrey) angeführt. Doch auch Chris D´Amico (Christopher Mintz-Plasse) – ehemals Red Mist – ist umtriebig. Nachdem sein Vater gestorben ist und einer kleinen Auseinandersetzung mit seiner Mutter, beschließt er der erste hauptberufliche Bösewichte zu werden. Dazu schart auch er unzählige düstere Gefolgsleute um sich, um an seinem Widersacher Kick Ass Rache zu nehmen.

Jeder gute Superheld braucht eine packende Origin-Story – was aber, wenn die bei einem selbsternannten Mittelklasse-Wächter nicht vorhanden ist? Dann wird das eben im zweiten Film gemacht. Kick Ass 2 fokussiert sich größtenteils darauf, dass das Leben eines Superhelden eben nicht super ist, sondern aus persönlichen Tragödien und Missständen in der Gesellschaft geboren wurde. Sei es Mindy aka Hitgirl, die versucht, ein normaler Teenager zu sein oder Dave und seine Gruppe vom Leben enttäuschter Rebellen – nichts ist so einfach wie es scheint. Auch wenn sich bald herausstellt, dass niemand Hitgirl das Wasser reichen kann, sind die Bemühungen der anderen interessant anzusehen.

Im Film wird erstaunlich realitätsnah erzählt, was wohl passiert, wenn man sich dazu entschließt ohne Ausbildung den Helden zu spielen. Das für diese Rollen Jim Carrey und Donald Faison besetzt werden konnten, gibt dem Streifen zusätzlichen Witz und Charme. Doch beeindruckender sind hier die ernsten Töne, die zwischenzeitlich immer wieder aufscheinen. Die menschliche Seite ist hier logischerweise im Vergleich zu anderen Superheldenfilmen stärker vertreten – es sind schließlich auch nur Menschen.

Gleichermaßen wird festgesetzt, dass Frauen ebenso als Superheldinnen oder Bösewichte mit gleichen oder größeren Kräften in Frage kommen. Auch Christopher Mintz-Plasse spielt hier einen herrlich idiotischen, aber trotzdem gefährlichen Antagonisten, der die bekanntermaßen größte Superkraft der Welt hat: Geld. Fehlen darf in Kick Ass 2 eine gewisse Form der Satire natürlich nicht – Fans von anderen Superhelden werden unzählige Referenzen auf andere Filme und Franchises entdecken und auch eine gewisse Annäherung an Watchmen kann nicht übersehen werden.

Kick Ass 2 bleibt in Stimmung und Design dem ersten Teil (zur Kritik) treu und schafft es, eine unterhaltsame Weiterführung der Handlung anzubieten. Da die Figuren erwachsener geworden sind, ist auch die Stimmung des Films etwas düsterer. Es spritzt mehr Blut und die Knochen knacken deutlich lauter – doch da sich auch  das Publikum seit dem Vorgänger weiterentwickelt hat, gereicht dies nur zum Vorteil. Jeff Wadlows Regie bringt eine hervorragende Fortsetzung auf die Leinwand, die dem Genre eine neue Note verleiht.

Regie & Drehbuch: Jeff Wadlow, Darsteller: Aaron Taylor-Johnson, Chloe Moretz, Jim Carrey, Christopher Mintz-Plasse, Morris Chestnut, Donald Faison, Laufzeit: 92 Minuten, Kinostart: 15.08.2013, movies.universal-pictures-international-germany.de/kickass2/