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Mad Catz R.A.T.M

Wer auch unterwegs nicht auf virtuelle Schießereien verzichten kann, wird mit einem Touchpad längerfristig sicher nicht glücklich. Abhilfe schafft eine Laptop-Maus, die sich meist durch ihre überschaubaren Maße auszeichnet, sich aber aufgrund ihres Formats und meist sehr magerer Ausstattung nicht für ernsthaftes Gaming eignet. Dies will die R.A.T.M von Mad Catz jetzt ändern.

Auf den ersten Blick wirkt die R.A.T.M wie eine zu heiß gewaschene Version ihrer Geschwister, allen voran dem Top-Modell R.A.T.9 und der neuen, eher „casual“ angehauchten M.O.U.S.9 (zum Test). Auffallend ist, dass ihr das markante zweite Scrollrad für den Daumen fehlt – solche verschmerzbaren Abstriche müssen aber bei der Größe in Kauf genommen werden. Apropos Größe: im Auslieferungszustand bietet die Maus etwas weniger als 9cm Länge um die Hand aufzulegen, dank ausziehbarer Ablage kann diese Fläche aber auf knappe 11cm (bei rund 6cm Breite) erweitert werden – große Hände werden sich damit zwar auf Dauer nicht dankbar erweisen, aber im Vergleich zu anderen Laptop-Mäusen ist der Platz schon sehr großzügig bemessen.

Technische Details

 Low Energy Phillips 2034 Laser-Sensor mit bis zu 6400 DPI
 Dank Bluetooth-Smart-Technologie und USB Nano Dongle direkt mit dem Gerät verbindbar.
 10 Meter Funkreichweite
 120Hz Pollingrate
 Batterielaufzeit (2 x AAA ) von bis zu einem Jahr – je nach Gebrauch
 Glatter, reibungsarmer PTFE Mausfuß
 Anpassbare Handballenablage in vier Stufen (0mm, 5mm, 10mm und 15mm)
 Maße: Länge- 95 mm (min) 105 mm (max) x Breite– 75 mm x Höhe– 40 mm
 Gewicht: 105 g (mit Batterien)
 10 programmierbare Tasten
 Inklusive Reise-Beutel
 Zwei benutzerdefinierte DPI-Stufen, angezeigt durch das rote LED (800 DPI oder 2400 DPI)

Bedienelemente

 12 Tasten, 10 davon frei programmierbar (die linke und rechte Maustaste ist nicht programmierbar)
 Der “Precision Aim Modus” wird durch Drücken der 5D Taste aktiviert und kann über die Software angepasst werden.
 Die „DPI cycle“ Taste kann über die Software deaktiviert und dadurch als zusätzliche Makro-Taste programmiert werden.
 Der Bluetooth Verbindungs-Status wird durch das blaue LED angezeigt.
 Das LED wechselt 60 Sekunden nach einer Änderung des Verbindungsstatus in den Energiesparmodus
 Ein schwacher Batteriestatus wird ebenfalls über die LED angezeigt

 

Auch wenn die R.A.T.M auf mitgeliefertes Werkzeug verzichten muss – und in der Folge auch auf austauschbare Ablagen für Hand und Finger – ist das mobile Modell durchaus ordentlich ausgestattet. Insgesamt 12 Tasten sorgen dafür, dass die Möglichkeiten zur Belegung nicht zu schnell ausgehen: Neben der fix belegten rechten und linken Maustaste gibt es alleine an der Oberseite noch 3 weitere Tasten, die einmal mehr, einmal weniger leicht erreicht werden können, so oder so aber etwas Eingewöhnungszeit brauchen. Besser sind die Vor- und Zurück-Taste und der darunter befindliche „5D-Button“ gelungen, der nicht nur gedrückt, sondern auch in 4 Richtungen, wie ein D-Pad, bewegt werden kann.

Mit über 100 Gramm ist die R.A.T.M für eine Laptop-Maus sehr schwer, was nicht nur das Gefühl von Wertigkeit vermittelt, sondern im Alltag wesentlich angenehmer zu bedienen ist. Allgemein merkt man im täglichen Betrieb – mit Ausnahme der fehlenden Länge – kaum, dass es sich hier um eine mobile Variante handelt, was auch von den Einstellungsmöglichkeiten unterstrichen wird: So kann zum Beispiel der Sensor, der mit einer Auflösung bis zu 6400dpi arbeitet, frei eingestellt werden – und zwar unabhängig für X- und Y-Achse – und wird so jedem Spieler- und Bildschirm-Typ gerecht. Auch sonst lässt die passende Software kaum Wünsche offen – schade nur, dass alternative Tastenbelegungen scheinbar an die Installation des Treibers gebunden sind, was ein schnelles Wechseln der Geräte etwas umständlicher gestaltet.

Angeschlossen wird die Maus mittels USB-Dongle, der sich – wie mittlerweile üblich – in der Maus selbst verstauen lässt. Alternativ ist auch eine Verbindung via Bluetooth möglich – allerdings nur mit der neuesten Bluetooth-Version (4.0) und dann (angeblich) auch nur unter Windows 8, was einen Test in der Praxis leider verhinderte. Neben Linux (dort kann man auch ganz ohne großen Treiber alle Tasten frei belegen) funktionierte die Maus via USB-Dongle auch unter Android 4 – ein passender Verwendungszweck dafür konnte allerdings vorerst nicht gefunden werden, die bestehenden Punktezahlen in Angry Birds sind leider nicht geknackt worden. Schade ist auch, dass keine Möglichkeit besteht, die R.A.T.M mit einem USB-Kabel zu verwenden, weniger im Hinblick auf die Batterielaufzeit als auf die entstehende Latenz.

Diese ist nämlich das K.O.-Kriterium einer Maus, die extra für Gaming konzipiert wurde und entscheidet im Spiel letztlich über Sieg oder Ragequit. Schon kurz nach der ersten Verbindung fiel auf, dass die R.A.T.M sehr subtil – nicht durchgehend, aber doch hin und wieder kurz auffallend – hinterherhinkt. Im normalen Desktop-Betrieb ist das noch zu vernachlässigen, nach den ersten paar Runden Battlefield dann aber doch beeinträchtigend. Dadurch ist die R.A.T.M zwar nicht für alltägliches, mobiles Geballer ungeeignet, als tragbares e-Sports-Gerät aber auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen.

Die Mad Catz R.A.T.M fühlt sich für eine Maus „für unterwegs“ sehr gut an und bietet viele Features, die man sich in diesem Preissegment ruhig erwarten kann. Dass auf einen Kabel-Anschluss verzichtet wurde schmerzt allerdings sehr, da die zeitweise auffällige Latenz so zu einer unumgänglichen Hürde wird und sich direkt auf den Spielspaß auswirken kann – Schade, denn sonst hätte die kleinste Mad Catz Gaming-Maus fast alle Zutaten für ein geglücktes mobiles Spielerlebnis.

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