Video Kritik: The Swapper

Eine der ersten Assoziationen mit The Swapper ist ohne Frage Christopher Nolans The Prestige, ein Film, der sich in einem famosen Twist mit der Frage auseinandersetzt, was man anstellen würde, wenn man Kopien von sich selbst erstellen könnte. Genauso wie die Idee im Film ein nachdenkliches Unwohlsein auslöst, ist es in The Swapper ein bizarres Gefühl, wenn man praktisch über einen Berg seiner eigenen Leichen zielstrebig seine Aufgaben erfüllt.

Auf den ersten Blick ist nicht so einfach ersichtlich was man genau von The Swapper erwarten kann. Zusammengefasst handelt es sich bei dem Titel um ein Puzzle-Spiel: Die Aufgabe des Spielers ist es, einzelne Rätsel-Räume der Reihe nach zu lösen. Dabei werden die Regeln sehr schnell erklärt: Der Spieler kann per Knopfdruck einen Klon von sich erstellen und ebenso ein Projektil abschießen, um seine Seele in einen der Klone zu versetzen. Zwei Arten von Lichtern blockieren jeweils eine dieser Fähigkeiten und damit ist praktisch auch schon alles gesagt. Das Ziel in einem der Räume ist es, einen Orb am Ende aufzusammeln, diese Artefakte dienen dazu, um auf der Metroidvania-artigen Spielkarte neue Bereiche freizuschalten.

Das Gute daran ist, das aufgrund des Aufbaus einzelne Räume auch mal übersprungen werden können, wenn die Lösung allzu ungreifbar erscheint. Dadurch gibt es selten ein Steckenbleiben im klassischen Sinn und das Erlebnis gestaltet sich recht entspannt. Die atmosphärischen Umgebungen wurden aus Ton gefertigt sowie digitalisiert und schaffen zusammen mit den komplexen Grafikeffekten eine einprägsame Optik. Auf der einen Seite High-Tech, auf der anderen Seite ramschige Flohmarkt-Atmosphäre – so entsteht ein faszinierender Stil. Soundtechnisch wird die High-Concept-Science-Fiction Erzählung mit stimmigen Klangwelten untermalt – es entsteht eine düstere Stimmung, die Genre-mäßig zum Vergleich mit Werken im Stil von 2001 einlädt.

The Swapper ist ein Puzzler, der den Spieler mit gut durchdachten Denkaufgaben bei Laune hält. Leider ist der Spielablauf nicht ganz so abwechslungsreich, wie die Metroidvania-Umgebung es vermuten lassen würde. Wer sich jedoch von Anfang an vor Augen hält, das es hier um das Lösen von Puzzles geht und um sonst nichts, der wird mit Sicherheit gut unterhalten sein.

Plattform: PC (Steam, Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): KA, Release: 30.05.2013, http://facepalmgames.com/the-swapper