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The Dark Knight Rises oder die Faulheit der Filmemacher einen guten Film zu machen

Der Hype um The Dark Knight Rises (zur Kritik) war so groß, dass sich die Filmemacher nicht die Mühe machen mussten, einen wirklich guten Film zu drehen. Es war absehbar, dass ihn sich ohnehin alle Fans des ersten und zweiten Teils im Kino anschauen werden, unabhängig davon, welcher Blödsinn hier verzapft wird.

Immer öfter kommt es vor, dass ein Film mehr von seinem Hype und seiner geschickten Vermarktung lebt, als vielmehr von seiner eigentlichen Qualität. Denn bei genauer Betrachtung muss einem einfach die dreiste Faulheit der Macher auffallen, mit dem sie versuchen die Zuschauer über den Tisch zu ziehen. Aber wir sind viel zu oft geblendet von Werbung, Trailer, Teasern und Teaser zu Trailern, die uns viel versprechen und uns den Mund wässrig machen. Spielt es da noch eine Rolle, wenn das fertige Produkt nicht nur hinter den Erwartungen zurück bleibt, sondern ein so offensichtlicher Verrat an der Intelligenz und Aufnahmefähigkeit des Publikums ist, dass man sogar das Vakuum am Ticketschalter akzeptiert, mit dem sie uns direkt das Geld aus den Taschen saugen? Ach ja, wer geht bei nichtgefallen eines Streifens wirklich aus dem Kino? Und wer ist überhaupt so unverschämt und würde dann sein Geld zurück verlangen?

Es ist frustrierend, wenn man sich auf einen Film freut und er dann enttäuschend ist. Aber noch schlimmer ist es, wenn die Faulheit der Filmemacher, sich auch nur einen Funken Mühe zu geben, einen guten Film zu machen, so offensichtlich zu Tage tritt, dass man sich fühlt, als hätte man sich vor versammeltem Publikum in die Hose gemacht. Man schämt sich so sehr dafür, diesen Film gesehen zu haben, dass man sich selbst und im Falle der Filmkritiker seine Leserschaft lieber belügt, anstatt zuzugeben, dass der Film schlichtweg eine Beleidigung jedes Fans und Kinozuschauers darstellt und man eigentlich als Zuschauer Geld bekommen müsste, um so ein Werk zu sehen, behauptet man lieber, dass der Film grandios ist.

Aber ist nicht genau das, eine der Aufgaben eines Filmkritikers (oder jeden Kritikers)? Nicht nur das Publikum auf das Werk vorzubereiten (egal ob im positiven oder negativen Sinn), sondern auch die Macher hinter den Kulissen zu kritisieren, herauszufordern und nach mehr Sorgfalt und Qualität verlangen. Es ist zu verzeihen, wenn unbekanntere oder weniger erfolgreiche Filmemacher unter dem Joch der Geldgeber leiden, die ihre Filme finanzieren und dann zu Kompromissen gezwungen werden. Aber wenn Christopher Nolan, der dank seines Erfolges, jede nur erdenkliche Freiheit besitzt einen Film auf seine Art und Weise zu machen, sein Publikum dann mit einem derart unlogischen und schlecht durchdachten Werk konfrontiert, muss man (vor allem als Kritiker) darauf hinweisen.

Es gibt im speziellen drei grobe, nachlässige Fehler, die The Dark Knight Rises zum scheitern verurteilen und gleichzeitig die Faulheit Christopher Nolans etwas besseres zu machen entlarven:

1. Die Heilung einer Querschnittslähmung indem man den Wirbel einfach mit einem festen Fausthieb wieder in die richtige Position bringt. Vielleicht sollte man sich dieses Rezept patentieren lassen und in Zukunft als Heilpraktiker auftreten.

2. Ein Gefängnis mit einem offensichtlichen Fluchtweg zu konstruieren, aus dem, sobald es einer einmal geschafft hat zu entkommen, jeder entkommen kann, indem man einfach ein Seil runter schmeißt, an dem alle gemütlich nach oben klettern können.

3. Bane ist als Bösewicht viel zu mächtig und stark konzipiert, als dass es Batman am Ende gelingen würde, ihn nach einer lächerlichen Rocky-Trainingssequenz zu besiegen. Ja, er beschädigt zwar seine Maske, aber auch im ersten Kampf hat er mehrmals mit voller Wucht auf die Maske geschlagen und es ist nichts passiert. Hat Bane vergessen sie zur Wartung zu bringen?

Das sind nicht die einzigen unglaubwürdigen Aspekte in The Dark Knight Rises, es gibt noch mehr. Bis zu einem gewissen Grad ist es nicht schlimm, ein gewisses Maß kann man verkraften und akzeptieren, doch manches sprengt einfach den Rahmen. Vor allem mit der finalen Konfrontation zwischen Batman und Bane hätte sich Nolan mehr Mühe geben müssen, das funktioniert so einfach nicht und beweißt, dass wenn der Hype und das Marketingkapital groß genug sind, es ohnehin keine Rolle spielt, welchen Blödsinn ein Filmemacher verzapft, ein finanzieller Erfolg ist vorprogrammiert. Zum Glück sind wir nicht zu faul, um für ihre Filme Geld auszugeben.