Halo-4-©-2012-Microsoft-Studios,-343-Industries

Halo 4 (mit Gewinnspiel)

Es gehört zu den undankbarsten Aufgaben in der Spiele-Branche: Ein komplettes Franchise zu übernehmen wird im Regelfall schon weit vor dem ersten Release von massiver Kritik begleitet. Und die Statistik gibt den Skeptikern Recht – oft ist ein neues Entwicklerstudio wirklich der Anfang vom Ende einer ehemaligen Erfolgsserie…

Umso größer die Angst um Microsofts Vorzeige-Reihe „Halo“, deren Neo-Inhaber 343 Industries jetzt den ersten eigenständigen Teil auf den Markt bringt. Das Microsoft ihr Master Chief – das etwas brutalere Xbox-Pendant zu Super Mario – wichtig ist, lässt sich nicht nur am wirklich gelungenen HD-Remake des ersten Teils im vergangenen Jahr messen. Ein Blick auf das Design- und Entwicklerteam liest sich wie das Dream-Team des Game-Designs: Mit Köpfen von Ex-Entwickler Bungie, id, Gearbox, Retro Studios und vielen mehr sollten die ersten Kritiker bereits verstummen. Die Ankündigung einer neuen Trilogie rund um den Master Chief stimmte also plötzlich zurückhaltend optimistisch.

Diese Zurückhaltung weicht spätestens zum Start der Kampagne einem euphorischem Jauchzen: Das vorab gerenderte Intro macht den hochgelobten Cut-Scenes aus dem Hause Blizzard starke Konkurrenz, doch die darauffolgenden Szenen, die die Grafik-Engine selbst produziert, stellen das eigentliche Highlight dar. Nie zuvor hat diese Xbox-Generation derart optisch auftrumpfen können – zeitweise vergisst man, dass die Hardware mittlerweile ihrem siebten Geburtstag entgegeneilt.

Bei der Fülle an Shootern, die die Welt heutzutage erdulden muss, reicht es natürlich nicht, nur gut auszusehen. Anstatt mit der Mode zu gehen, und nur noch auf den Online-Multiplayer-Modus zu setzen, bietet 343 Industries etwas, das man bei so gut wie all diesen – mitunter höchst erfolgreichen – Titeln vermisst: eine ordentliche Single-Player-Kampagne, die es versteht, eine Geschichte zu erzählen.

„Halo 4“ knüpft vier Jahre nach dem letzten Teil an: Master Chief John-117 ist zurück und es gibt neue Gegner – die „Prometheans“ (dafür gibt die Flood zum Glück diesmal kein Comeback). Aber das ist alles nicht so wichtig, denn der wahre Fokus von „Halo 4“ liegt auf der ewig treuen Wegbegleiterin Cortana. Ohne zu viel von der Story vorwegzunehmen lässt sich eigentlich nur sagen, dass die Chemie zwischen dem – zugegebenermaßen: komplett aus Pixeln bestehenden – Duo einfach stimmt und definitiv zu den interessanteren Videospiel-Beziehungen zählt. Die Handlung berührt – und geht damit weit über den Genre-Durchschnitt hinaus. Unterstützt wird die Erzählung von einem gelungenen Tempo, das viel Action mit nicht allzu langen und vor allem nicht zu häufigen Cut-Scenes balanciert.

Angesichts der gelungenen Geschichte scheint das vielleicht wichtigste Multiplayer-Feature in diesem Zusammenhang also der Co-Op-Modus für die Kampagne zu sein, und „Halo 4“ enttäuscht auch hier nicht. So kann man wieder wie gewohnt zu zweit vor einem Bildschirm kämpfen, vor allem auf höheren Schwierigkeitsgraden eine recht lohnenswerte Erfahrung. Online bietet „Halo 4“ alle erwarteten Spielmodi und bringt auch den Map-Editor „Forge“ aus den Vorgänger-Titeln zurück. Highlight sind aber die neuen „Spartan Ops“, die wöchentlich neue (kostenlose) Zusatzmissionen bietet, die man wahlweise Co-Op oder auch alleine spielen kann – vor allem die Intro-Sequenzen für diese können überzeugen.

Eine Erwähnung wert ist auch der Soundtrack. Die bisherigen Teile wurden von Marty O’Donnell musikalisch untermalt, dessen „Rock Anthem for Saving the World“ für die richtige Stimmung sorgte und auch mit den anderen Kompositionen überzeugen konnte. Doch O’Donnell blieb Bungie treu und komponiert jetzt für deren neuesten Titel. Stattdessen angelte sich das Microsoft-Studio Neil Davidge, der für Massive Attacks „Mezzanine“ und damit auch „Teardrop“ mitverantwortlich zeichnet. Davidge schlägt eine eigene, neue Richtung ein, die aber sehr gut passt und genauso für die richtige Stimmung sorgt.

Wenn man dem neuen Studio etwas vorwerfen kann, dann das wirklich gar nichts am Design von „Halo 4“ in irgendeiner Form „gewagt“ ist. Der neueste Teil baut auf dem Erfolgsrezept der Vorgänger auf und setzt es mit technischer Perfektion um. Es heißt oft, dass viele Plattformen erst gegen Ende ihrer Lebensdauer voll ausgereizt werden – „Halo 4“ ist genau dieses Spiel, an dem sich die restlichen Xbox 360-Veröffentlichungen messen werden müssen.

Plattform: Xbox 360 (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 16, Spieler: 1-2, 2-16 (online), Erscheinungsdatum: 06.11.2012

Gewinnspiel

Um die Rückkehr des Master Chiefs gebührend zu feiern verlost pressplay ein Exemplar von „Halo 4“!

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Folge uns auf Facebook, Twitter oder Google+, beantworte nachfolgende Frage und schick die Antwort samt Namen und Adresse an gewinnspiel@press-play.at Das Gewinnspiel endet am 12.11.2012 um 12 Uhr, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Gewinnfrage:

John-117 ist besser bekannt als…?