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Contraband

5
Action-Thriller

Mark Wahlberg ist ein Muskelmann – das hat sich mit seinem Einsatz als Unterwäsche-Model ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Dass er das nach wie vor ist, setzt er in seinem aktuellen Auftritt in „Contraband“ in Aktion…

Der US-Thriller ist ein Remake des isländischen Kinohits „Reykjavik Rotterdam“ (2008). Damals in der Hauptrolle zu sehen, führt Baltasar Kormákur diesmal Regie. Die Geschichte ist einfach, aber nicht unkompliziert. Einst war Chris Farraday (Mark Wahlberg) einer der berühmt-berüchtigsten Schmuggler New Orleans, gemeinsam mit seinem Partner Sebastian (Ben Foster). Als Andy (Caleb Landry Jones), der Bruder seiner Ehefrau (Kate Beckinsale) in Schwierigkeiten gerät, muss ihm Chris helfen, sich gegen die Drogenmafia, allen voran den Gangsterboss Briggs (Giovanni Ribisi, widerlich und überzeugend), zu behaupten. Dafür kehrt er zu seinem alten Gewerbe zurück, heuert auf einem Frachtschiff Richtung Panama und retour an, seiner Bühne für Geldschmuggel in großem Stil. Selbstredend, dass nicht alles so läuft wie geplant.

 

Kormákur zeigt mit „Contraband“ einen soliden Thriller, der weniger auf Thrill und mehr auf Action setzt und dennoch nicht auf Handlung und Dialoge verzichtet. Auch wenn nicht jede Wendung plausibel ist und einige Szenen gar absurd sind, so lockert Kormákur die gewohnte Überfrachtung von Special-Effects und Stunts zu Gunsten von Stimmung und Figuren auf. Dafür sorgt auch die Arbeit des Kameramanns Barry Ackroyd, der die Schauplätze New Orleans und Panama in das rechte Zwielicht rückt und den Hafen aus eindrucksvoller Perspektive aufnimmt. Nicht Super-Hightech, sondern Realismus war gefragt.

Wahlberg, Foster & Co. bieten das dem Genre zugehörige Handwerk souverän. Überraschend ist, dass ihnen Kormákur auch abseits eines 0815-Blicks Minenspiel zugesteht. Das macht teilweise Spaß, im Fall von Mark Wahlberg, einem Gauner, dem nichts auszuschlagen ist, und von Giovanni Ribisi, der Ganove mit Herzblut zu sein scheint. Foster scheint sich dabei etwas schwer zu tun. Wahlberg und Beckinsale ergeben kein gutes Paar, aber glücklicherweise sind sie selten zusammen. Ganz nebenbei arbeitet Wahlberg (immerhin auch einer der Produzenten des Streifens) noch daran, dass sein Image nicht in Vergessenheit gerät. So dürfen sich seine Kumpanen im Gewichtheben üben, natürlich nur damit wir Markys Muskeln bewundern können. Na ja.

„Contraband“ ist ein Thriller, der (wenn auch nicht einwandfrei) unterhält und aus dem herkömmlichen Einheitsbrei etwas herausfällt. Zum Eindrucksvollsten des Films gehören Szenerie und Atmosphäre der Schauplätze, vor allem des Hafens. Dass so eine Location noch einiges zu bieten hat, wollen Wahlberg und sein Produzententeam in einer geplanten Doku-Serie über den Hafen von L.A. beweisen. Wir dürfen gespannt sein! 

Regie: Baltasar Kormákur, Drehbuch: Aaron Guzikowski, Darsteller: Mark Wahlberg, Kate Beckinsale, Ben Foster, Giovanni Ribisi, Lukas Haas, J.K. Simmons, William Lucking; Laufzeit: 109 Minuten, Kinostart: 16.03.2012