Playstation-Move-©-2010-Sony,-Veronika-Speigl

Playstation Move

Sony hat nun schlussendlich auch den Schritt in Richtung Bewegungssteuerung und auf den lukrativen Casual-Gaming-Markt gewagt. Um einen Konterpart zur überaus erfolgreichen Bedienung von Nintendos Wii-Konsole zu setzen, erschien vor kurzem der bereits mit Spannung erwartete Playstation Move-Motion Controller.  Anders als die millionenfach verkaufte Wiimote (Wii-Remote Fernsteuerung) verspricht Sony allerdings tatsächliche Eins-zu-Eins Umsetzung der Spieler-Bewegungen. Zur Erklärung: Nintendos 2006 auf dem Markt erschienene Wiimote versprach exakte Steuerung bzw. Erfassung von Bewegungsabläufen, was bekanntlich erst durch einen Aufstecksatz im Herbst 2010 tatsächlich erreicht wurde. Nachdem Sony wie auch Microsoft bei der Einführung ihrer hauseigenen Next-Generation-Konsolen grundsätzlich auf Bewegungssteuerung verzichteten (Six-Axis, wir haben dich bereits vergessen) und Nintendo damit den Spielraum in Richtung Casual-Gaming völlig freigaben, verblüfften beide Unternehmen mit einer fast zeitgleichen Bekanntgabe verschiedener Konkurrenzprodukte.

Während Microsoft mit Kinect gänzlich auf Eingabegeräte verzichtet und mittels Sprach- und Gestensteuerung ein neues, innovatives Element in die Welt der Videospiele einzuführen versucht, setzt Sony auf den ersten Blick eher auf das altbewährte Copy-and-Paste-Schema „Don’t Fix what ain’t broke“. Move nennt sich das Gerät und erinnert in Kombination mit dem separat verkauften Navigationscontroller an Nintendos Vorlage – oder auch an eine gewagte Mischung aus vibrierenden Eislutscher und blinkenden Massagestab. Ausgestattet mit allen vier Haupttasten des normalen Gamepads verfügt der kabellose Controller zusätzlich über eine zentral-platzierte, größere Mitteltaste (die sogenannte Move-Taste) sowie einen auf der Rückseite angebrachten Abzug (Trigger). Herzstück des Geräts ist natürlich der auf der Oberseite angebrachte und verschiedenfarbig leuchtende „Ball“, der in Verbindung mit der Playstation Eye Kamera exakt die Bewegungen des Spielers erfassen kann.

Diese Kombination erlaubt dadurch auch eine räumliche, also dreidimensionale Erfassung, mittels unterschiedlicher Kolorierung der Steuerelemente erkennt die Kamera mehrere Eingabegeräte – die klugen Köpfe von Sony haben sich schon was bei dem interessanten Design gedacht. Die Preisgestaltung ist angemessen – ein Starterpaket mit einem Move-Controller, der benötigten Kamera sowie eine Demosammlung kommt knapp auf den Preis eines herkömmlichen Spiels, lediglich der frappant an Nintendos Nunchuk erinnernde Navigationscontroller muss separat erworben werden, sofern man die Bedienung nicht mit dem herkömmlichen Gamepad übernehmen will.

Schade das man die Funktionalität von Sonys Move bisher kaum ausreizen konnte, da die Spiele zur Einführung zwar allesamt unterhaltsam sind (Eyepet und Start the Party! amüsieren mit Minispielchen und Augmented Reality, Sports Champion macht den Eindruck einer etwas erweiterten, aber verblüffenden Tech-Demo), bisher jedoch lediglich das interaktive Drama Heavy Rain von der neuen Bedienmöglichkeit profitieren konnte. Der Erfolg hängt, so wie auch bei den Konsolen selbst, nur von der Qualität der Spiele ab – man darf also noch gespannt sein.